Chronik

Chronik Marktmusikverein Thal

Schon vor dem ersten Weltkrieg bestand in der Gemeinde Thal eine Blaskapelle aus 12 – 14 Mann. Auf Grund vieler Wirrnisse (Weltkriege und wirtschaftliche Probleme) zerschlug sich jedoch diese Gemeinschaft.
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Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von Franz Ponstingl vlg. Blaswirth, Karl Nedog und August Schwarzenegger junge Thaler auf Blasinstrumenten und Schlagzeug ausgebildet.

1948 erfolgt über Betreiben von Franz Ponstingl und Alois Urdl die Vereinsgründung als Wohltätigkeitsverein und war dem örtlichen Kameradschaftsbund angegliedert. Mit der Vereinsgründung fanden die ersten öffentlichen Auftritte statt. Die Instrumente der 18 Mann starken Kapelle wurden bis auf die Bässe und das Schlagzeug von den Musikern selbst angekauft. Ebenso wurde das Notenmaterial von den Musikern aus eigener Tasche bezahlt. Das erste Probenlokal befand sich in einem Holzschuppen bei der Familie Nedog. Später fanden die Proben im Gasthaus Grangler (später Schrott) statt.verein_gruendung_800px

1950 waren die Musiker zum ersten Mal einheitlich gekleidet. Die Uniform bestand aus einem grünen Rock und einem schwarzen Hut. Als Hose wurde die eigene Hose von einem Steireranzug getragen.
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1960 stand wegen diverser Schwierigkeiten das Gasthaus Woletz „Kirchenmichl“ als Probenlokal zur Verfügung. Es erfolgte im selben Jahr die Anschaffung einer einheitlichen Uniform: grauer Rock, schwarze Hose, schwarzer Hut.

1962 – 18. Februar  Man gründete auf Grund von Vorschriften der Vereinsbehörde einen eigenen Verein, der unter dem Namen „MUSIKVEREIN ORTSKAPELLE THAL“ eingetragen wurde. Zum Obmann wurden Alois Scherr und Gottfried Hauswirth als dessen Stellvertreter gewählt, Erfreulicherweise traten zum damaligen Zeitpunkt viele Mitglieder, die bereits vorher im Rahmen des Kameradschaftsbundes dem Verein angehörten, nunmehr dem Musikverein bei.

1962 musste neuerlich ein Probenlokal gesucht werden. Es erfolgte der Umzug in die Volksschule.

1964    Bei der Jahreshauptversammlung 1964 bekam der Verein mit Gottfried Hauswirth einen neuen Obmann. Alois Urdl wurde zum Ehrenobmann ernannt. Im gleichen Jahr musste neuerlich das Probenlokal gewechselt werden. Josef Baumgartner (vlg. Hansbauer), selbst aktiver Musiker, stellte in seinem Wohnhaus ein Zimmer für die Probenarbeit zur Verfügung. Wie so üblich wurde aber als „Probennachbesprechung“ auch die Küche mitbenützt. Besonders erwähnenswert wäre, dass der Raum unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde und die Musiker der Hausfrau auch noch die Reinigung überließen.

1966    Im September  bekam die Ortskapelle eine neue Tracht. Nach langen Beratungen entschied man sich für einen grauen Lodenrock, schwarze Pumphose, grüne Stutzen und einen Ausseer Trachtenhut.

1967   Die Führung des Musikvereines fasste 1967 den Beschluss, einen eigenes Vereinsheim zu bauen. Besonders haben Gottfried Hauswirth und Emmerich Kowatsch diesen Beschluss vorangetrieben. Im gleichen Jahr wurde mit dem Bau, auf einem von der Gemeinde Thal zur Verfügung gestellten Grundstück begonnen. Bedingt durch den Untergrund mussten vor Einbringung des Fundaments 48 „Piloten“ eingebracht werden, diese wurden allesamt händisch eingeschlagen. Nach dreijähriger Bauzeit war das Musikheim fertig, wobei sämtliche handwerklichen Arbeiten von den Musikern und Mitgliedern des Vereines ausgeführt wurden. Eine Spendenaktion verhalf zu einem raschen Weiterbauen. Als Organisator sei hier im besonderen Emmerich Kowatsch erwähnt, dem die gesamte Bauaufsicht oblag.

1970   wurde im Rahmen eines Bezirksmusikertreffens das neue Vereinsheim feierlich seiner Bestimmung umgeben. Die Stärke der Ortskapelle betrug damals 22 Mann.
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1972   Bereits zwei Jahre später – 1972 erfolgte die Neuinstrumentierung der Ortskapelle. Neben Spenden aus der Bevölkerung konnten Patinnen gefunden werden, welche die finanzielle Hauptlast dieser Anschaffung trugen. 1973 übernahm Josef Baumgartner vlg. Hansbauer vom verdienten Kapellmeister Blaswirth den Taktstock und somit die musikalische Leitung der Ortskapelle. Hr. Ponstingl (vlg. Blaswirt) starb am 30. März 1977 völlig unerwartet.

1976   Im Frühjahr 1976 fasste der Vereinsvorstand den Beschluss, im Bereiche des Musikheimes eine Halle zu bauen. Rasch ging man daran, die entsprechenden Pläne erstellen zu lassen. Im Winter 1976/77 wurden von den Musikern und Funktionären, die von den Waldbesitzern gespendeten Bäume geschlägert und im Sägewerk des Obmannes in Eigenregie geschnitten.

1977   Bereits im Sommer 1977 erfolgte die feierliche Einweihung der Halle, verbunden mit einem Musikertreffen. Im Jahre 1978 musste der Musikverein den langjährigen Obmann Gottfried Hauswirth auf seinen letzten Weg begleiten. Sein Amt wurde dem bisherigen Stellvertreter Erwin Ponstingl übertragen. 1979 verstarb Ehrenobmann Alois Urdl völlig unerwartet. Mit ihm verlor der Musikverein nicht nur seinen Gründer, sondern auch einen vielseitigen Berater und Organisator.

Auf Einladung der Schlossherrin von Oberthal, Frau von Rantzau, fuhr die Ortskapelle 1983 für eine Woche nach Hamburg. Da sich die Ortskapelle im Laufe der Jahre auf 34 Mann vergrößert hatte, bekamen die Musiker vor dieser Reise eine neue Uniform.

1986 erfolgt ein Kapellmeisterwechsel bei der Ortsmusik. Fritz Wagner übernahm die Leitung der Kapelle.

Im Sommer erfolgte neuerlich eine Einladung nach Hamburg durch Frau von Rantzau. Der Höhepunkt dieser Reise war die musikalische Umrahmung der Taufe des Passagierschiffes „ASTOR“ in Kiel.   Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Umbau des Musikheimes. Da durch verstärkte Jugendarbeit die Ortskapelle von 22 – 24 Mann mittlerweile auf eine Größe von 40 Musikerinnen angewachsen war, mussten entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um den Musikern eine reibungslose und akustisch einwandfreie Probenarbeit zu ermöglichen, entschloss sich der Vereinsvorstand zu diesem Schritt. Während der Umbauphase wurde der Ortskapelle von der Gemeinde im Kindergarten Quartier geboten.

Mit der Übersiedelung in den Kindergarten startete auch die Probenarbeit für das erste Frühlingskonzert (April 1987). Die folgenden Konzerte wurden bis 1991 im Kindergarten aufgeführt. Auf Grund der starken Zunahme bei den Besuchern kann das Konzert seither dankenswerterweise in der landwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof Hardt abgehalten werden.

1988   feierte die Ortskapelle ihr 40jähiges Bestehen. Dieses Jubiläum feierte man mit einem Bezirksmusikertreffen, zu dem 19 Musikkapellen mit 542 aktiven MusikerInnen erschienen. Den Musikern Josef Steinwender, Maximilian Reisinger, Johann Wolf, Franz Ponstingl, Erwin Ponstingl und Franz Mandl wird das Goldene Ehrenzeichen überreicht.

Der örtliche Kameradschaftsbund erhielt als sichtbares Zeichen für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit zur Erinnerung ein Fahnenband

Mit 90 Jahren beendet im Jahre 1990 Josef Steinwender seine aktive Musikerlaufbahn. Als Ehrenmusiker nahm er aber bis zu seinem Tode im Jahre 1995 regen Anteil am musikalischen Geschehen.

Stützend auf die großzügigen Spenden im Rahmen einer Bausteinaktion konnte im Jahre 1991 der Umbau abgeschlossen und das Heim seiner Bestimmung übergeben werden. Zur feierlichen Einweihung des neuen Heimes waren auch 13 Musikkapellen erschienen.Bild03

Bei der Generalversammlung im Jahre 1992 legte Erwin Ponstingl seine Funktion als Obmann zurück; Franz Gratz wird zum neuen Obmann gewählt. Gleichzeitig wird Erwin Ponstingl zum Ehrenobmann ernannt.

Im Jänner 1993 verstarb die große Gönnerin der Ortskapelle, Liselotte von Rantzau. Am 5. Feber begleitete eine Abordnung der Ortmusik nach der großen Trauerfeierlichkeit in der Hauptkirche St. Michaelis von Hamburg Frau von Rantzau auf ihrem letzten Weg.

Am 25. März 1995 war die Ortskapelle zur Hochzeit von Dr. Eberhart und Patricia von Rantzau nach Hamburg geladen. Eben dort wurde den Gästen die Musik aus der Wahlheimat des Bräutigams zum Besten gegeben.

Tragisch für die Ortskapelle war der Tod des ersten Flügelhornisten Johann Wolf im Jänner 1996. Mit ihm verlor der Verein eine der tragenden Säulen seit der Gründung der Ortskapelle.

Bei der Generalversammlung 1998 wird die Namensänderung des Musikvereines beschlossen. Der Vereinsbehörde wird der neue Vereinsname  „Marktmusikverein Thal „ mitgeteilt.

1998 Durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Marktgemeinde konnte im Frühjahr eine neue Tracht für die nunmehrige Marktmusikkapelle angekauft werden. Mit dem 50jährigen Bestandsjubiläum zeigt sich die Musik in braunem Rock, brauner Lederhose, naturfarbenen Stutzen und Ausseer Hut.

Der damalige Musikerstand betrug 13 Musikerinnen und 27 Musiker sowie 4 Marketenderinnen.

2001 Bei der Generalversammlung legt Hr. Franz Gratz sein Amt als Obmann zurück und es wird ein neuer Vorstand gewählt. Herr Wolfgang Vötsch übernimmt das Amt des Obmannes.

Im Jahr 2005 verlor der Marktmusikverein 2 weitere tragende Säulen seit der Gründung des Marktmusikvereines. Die Gründungsmitglieder  Hr. Franz Mandl vlg.  Hiaslwirt  und Hr. Ponstingl Erwin vlg. Blaswirt ,  beide aktive Flügelhornisten, wurden unter großer Anteilnahme der Thaler Bevölkerung,  in nur kurzer Zeit hintereinander beerdigt.

2008 feiert der Marktmusikverein Thal sein 6ojähriges Bestandsjubiläum. Von der Gründungskapelle 1948 sind zuvor keine weiteren aktiven Mitglieder mehr tätig. Es werden jedoch besonders unsere Ehrenmusiker Franz Ponstingl und Max Reisinger dankend erwähnt.

Die Anzahl  der Musiker beträgt zur Zeit 48 Musiker Innen und 5 Marketenderinnen. 21 MusikerInnen sind unter 30 Jahre alt.